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Feuer eingenommen. Das Spiel lief, und sie hatte Zeit bis zum Abend, ehe sie wieder in die Stadt fahren musste. »Gefällt es dir wirklich?« Er machte sich immer noch Gedanken. Er hasste diese Umgebung, die Idee und die Stunden des Wartens auf sie. Und die Ringe unter ihren Augen gefielen ihm gar nicht. Aber die lagen hauptsächlich an ihrer Aufregung. Sie war jeden Abend heimgekommen und viel zu aufgedreht gewesen, um vor drei Uhr ins Bett zu gehen. Aber jetzt sah sie ihn ernst an, und er konnte sehen, dass sie meinte, was sie sagte. »Ivo, ich mag das. Gestern abend fühlte ich eine Liebe« - sie schien zu zögern - »so wie Daddy sie für seine Bücher empfand. Wenn ich fürs Theater schreiben will und ein anständiges Stück fertigbringen will, dann muss ich alles über das Theater wissen.« »Wahrscheinlich. Aber könntest du nicht einfach Romane schreiben wie dein Vater?« Er seufzte mit einem leichten Lächeln. »Ich mache mir Sorgen, wenn du so spät nachts vom Theater nach Hause kommst, in dieser entsetzlichen Gegend da.« »Aber ich bin da ganz sicher, es ist noch viel los. Und ich brauche nie lange, um ein Taxi zu finden.« Um diese Zeit wagte sie es nicht mehr, die U-Bahn zu nehmen. »Ich weiß, aber -« Zweifelnd schüttelte er den Kopf und warf dann beide Hände hoch. »Was kann ich schon dazu sagen?« »Nichts. Lass es mich einfach genießen. Das tue ich nämlich.« »Wie kann ich gegen irgend etwas argumentieren, das dich so fröhlich macht?« Es stand ihr ins Gesicht geschrieben. Sogar er musste das zugeben. Und so war es seit Wochen. »Kannst du nicht, Ivo.« Wieder sah sie in die Zeitung, aber diesmal nachdenklicher. »Jetzt muss ich nur noch eine eigene Wohnung finden.« »Schon?« Ivo klang entsetzt. »Warum so eilig?« Langsam schaute sie zu ihm auf. In ihren Augen stand ein ungewohnt ruhiger, stiller Ausdruck. Auch sie wollte nicht von ihm fort, aber sie wusste, dass es an der Zeit war. »Wird es dir nicht allmählich zuviel, mich immer hier zu haben?« Aber Ivo schüttelte nur traurig den Kopf, als sie das fragte. »Niemals, Bettina. Und das weißt du auch.« Der bloße Gedanke, dass sie ihn verlassen könnte, lastete schwer auf ihm. Aber er hatte nicht das Recht, ihr das zu sagen. Sie wagte nicht, ihm zu sagen, dass da zwei Wohnungen angeboten wurden, von denen sie glaubte, dass sie sie ansehen sollte. Sie musste das Risiko eingehen und bis Montag warten. Zumindest soviel schuldete sie ihm. Und es war offensichtlich, dass es ihn traurig stimmte, dass sie allein sein wollte. Vielleicht hatte er immer noch das Gefühl, ihrem Vater mehr zu schulden. Aber er konnte schließlich nicht ewig ihr Kindermädchen spielen. Sie hatte sich zu sehr daran gewöhnt, bei ihm zu wohnen. Es war zu bequem gewesen. Es war wirklich an der Zeit, dass sie weiterzog. Das schien ihr besser. So war es zu einfach. Sie hatte sogar gelernt, das zu beherrschen, was sie am Anfang für ihn empfunden hatte. Jetzt waren sie Freunde, Kameraden, aber nicht mehr. Sie hatte begriffen, dass diese seltsamen Regungen, die sie empfunden hatte, unterdrückt werden mussten. Sie machten ihren üblichen Sonntagsspaziergang und ließen ihre Unterhaltung über ihren Auszug hinter sich. Eine Zeitlang machten sie Pause und beobachteten die New Yorker, die um sie herumwirbelten, Rad fuhren oder durch den Central Park joggten. Sie setzte sich ins Gras. »Setz dich, Ivo.« Und nach einer Weile: »Irgend etwas beunruhigt dich. Darf ich fragen, was?« Aber es war nichts, was er ihr hätte erzählen können. Das war das Dumme daran. Er wich ihrem Blick aus. »Geschäfte.« »Du lügst. Jetzt sag mir die Wahrheit.« »Oh, Bettina ...» Er schloss die Augen und seufzte. »Ich bin einfach bloß müde. Und manchmal -« Er öffnete die Augen und lächelte sie an - »fühle i mich schrecklich, ch schrecklich alt.« Und dann fuhr er fort, und wusste nicht, warum er sich gestattete, ihr das zu erzählen: »Manche Dinge sind für bestimmte Alter reserviert. Kinder bekommen, heiraten, graue Haare kriegen, sich verlieben. Und ganz gleich, wie glatt unser Leben auch verläuft, dann und wann finden wir uns plötzlich in dem falschen Abschnitt, dem falschen Alter ...« Sie schien verwirrt, als sie ihn beobachtete. Und dann zeigte sich ganz langsam ein neckisches Flackern in ihren Augen. »Also gut, Ivo. Bist du schwanger? Nun sag mir die Wahrheit.« Er musste über sie lachen, als sie sanft seine Hand tätschelte. Und dann vergaß er alle Vorsicht und erzählte ihr, während er aufmerksam ihre Augen beobachtete: »Also gut. Es ist, weil du ausziehst. Ich kann mir ein Leben ohne dich nicht mehr vorstellen.« Er lächelte ihr zu. »Klingt das nicht komisch? Aber du hast mich verwöhnt. Ich kann mich nicht mal mehr erinnern, wie es vorher war.« »Ich auch nicht.« Sie spielte mit dem Gras und sprach ganz leise, flüsterte fast, und endlich erwiderte sie seinen Blick. »Ich mag den Gedanken noch nicht, dich zu verlassen, aber ich muss es tun.« Endlich stellte er die Frage, die sie beide beschäftigte. »Warum?« »Weil ich unabhängig sein sollte, weil ich jetzt endlich erwachsen werden muss. Weil ich für mich selbst sorgen muss. Ich kann einfach nicht ewig in deiner Wohnung leben. Das wäre nicht richtig. Und sehr anständig ist es wohl auch nicht, vermute ich.« »Und wann wäre es richtig?« drängte er. Er wollte, dass sie es sagte - aber zum ersten Mal seit Jahren hatte er Angst. »Du könntest mich adoptieren.« Sie lächelten beide darüber. Und dann sah er sie wieder ernst an. »Du glaubst wohl, ich bin verrückt, und wahrscheinlich sollte ich es dir auch nicht erzählen, aber als ich in Europa war, entwickelte ich einen, wie ich fand, hervorragenden Plan. In der Zwischenzeit ist mir natürlich klar geworden, dass ich den Verstand verloren hatte.« Angespannt lächelte er auf sie herab und wandte sich dann wieder ab. »Weißt du, was ich machen wollte, Bettina?« Er sagte es mehr zu sich selbst, als er lang hingestreckt im Gras lag, auf die Ellbogen gestützt, und mit zusammengekniffenen Augen zum Himmel aufblinzelte. »Ich wollte dich bitten, mich zu heiraten. Ja, ich wollte sogar darauf bestehen. Aber da hast du in Justins Wohnung gewohnt und die Sache sah ganz anders aus. Plötzlich bist du dann zu mir gezogen, und ich hatte das Gefühl, du wärst meiner Gnade ausgeliefert. Ich wollte dich nicht ausnützen. Ich -« Er brach ab, als er sie schnüffeln hörte, und als er sich ihr zuwandte, stellte er fest, dass sie ihn völlig verwirrt anstarrte. Tränen liefen über ihr Gesicht. Er lächelte liebevoll, als er sie so sah, und strich ihr mit einer Hand über die feuchte Wange. »Sei doch nicht so entsetzt, Bettina. Ich hab's doch nicht getan, oder, du Dummkopf? Jetzt hör schon auf zu weinen.« »Warum nicht?« »Warum nicht was?« Er reichte ihr sein Taschentuch, und sie tupfte ihre Tränen ab. »Warum hast du mich nicht gefragt?« »Ist das dein Ernst? Weil du noch nicht einmal zwanzig bist, und ich bin zweiundsechzig. Ist das nicht Grund genug? Ich hätte dir das nicht einmal sagen sollen, aber es ist seltsam, jetzt, wo du planst auszuziehen. Ich nehme an, ich will mich einfach an dir festhalten. Ich möchte in der Lage sein, dir alles zu erzählen, was ich denke und fühle, wie ich es in den letzten Wochen getan habe, und ich möchte, dass du dasselbe tun kannst.« »Warum, zum Teufel, hast du mich nicht gefragt?« Sie sprang auf und starrte auf ihn herab, der verblüfft dalag. »Ob du mich heiratest?« Er war erstaunt. »Bist du verrückt? Ich habe es dir doch gesagt.
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Cytat |
Dobre pomysły nie mają przeszłości, mają tylko przyszłość. Robert Mallet De minimis - o najmniejszych rzeczach. Dobroć jest ważniejsza niż mądrość, a uznanie tej prawdy to pierwszy krok do mądrości. Theodore Isaac Rubin Dobro to tylko to, co szlachetne, zło to tylko to, co haniebne. Dla człowieka nie tylko świat otaczający jest zagadką; jest on nią sam dla siebie. I z obu tajemnic bardziej dręczącą wydaje się ta druga. Antoni Kępiński (1918-1972)
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